Forschungsneubau Erfurt

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Forschungsneubau Weltbeziehungen

 

Erfurt

 

Wettbewerb, 2018

 

 

Baukörper und Nutzungsverteilung

Ein langes Band von etwa 150 gleichberechtigt nebeneinander angeordneten Forschungszellen, alle mit einer Seite dem Außenraum, mit der anderen Seite einem gemeinsamen Innenraum zugewandt, bildet den Ausgangspunkt der Projektentwicklung. Die lange Folge von Zellen wird durch mäanderförmige Faltung räumlich komprimiert. Es bilden sich Ein- und Ausbuchtungen, mit denen der Baukörper pulsierend mit dem Umraum in Verbindung tritt. Im Inneren entsteht ein wellenförmig bewegter Raum, der durch die Faltung wie von selbst in eine größere Zahl von offen verbundenen Untereinheiten gegliedert wird.

 

Alle gemeinschaftlich genutzten Räume liegen im Binnenraum des Zellenbandes, einige davon – wie z.B. die Seminar- und Vortragsräume – in eigenen Raumkörpern. Deren Form greift die Rundungen der Raumbegrenzung auf. Die beiden größten Volumen dienen der Kommunikation der Forscherinnen und Forscher untereinander und mit der Außenwelt und repräsentieren zugleich symbolisch diese zentrale Funktion des Gebäudes. Der kleinere, mittlere Raum bildet mit seinem patio einen freundlichen Ort der Sehnsucht.

 

Zwischen den in den Binnenraum eingestellten gerundeten Volumina und dem kurvigen Zellenband bildet sich ein vielgliedriger Binnenraum,. Lange, geschwungene Wege bieten kontinuierlich wechselnde Perspektiven beim Durchwandeln des Inneren, das sich im Gehen kontrahiert und erweitert.

 

Auch der Raumabschluss des Innenraums nach oben hin ist kurvig als Gewölbeschale ausgeführt, den Innenraum aufladend mit den vielfältigen Konnotationen, die mit Gewölben verbunden sind, zugleich jedoch das Lebendige und Atmende untersteichend, das auch die kurvig geführten Wände des Inneren vermitteln.

 

Belichtet wird der Innenraum über Einschnitte im Dach und die transparenten Wände der Forscherzellen, vor die innenseitig halbtransparente Vorhänge gezogen werden können.

 

Außen ist die Dachfläche begrünt, um dem Gebäude im Sommer durch Verdunstung Wärme zu entziehen und der Natur die auf Erdbodenniveau entzogene Fläche zurück zu geben. Ein verglastes Treppenhaus mit Fahrstuhl führt auf die Dachterrasse.

 

Landschaftsplanung: JUCA