Bibliothek Mönchengladbach

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Zentralbibliothek Mönchengladbach


Mönchengladbach


Wettbewerb, 2018



Baumschutz oder Denkmalschutz?

Die Machbarkeitsstudie zur Erweiterung der Zentralbibliothek Mönchengladbach sieht einen unterirdischen Bau im Bereich der Vorgartenzone vor der Südfassade des Bestandsgebäudes vor. Die dort befindlichen Großen Bäume, zwei Platanen und eine Flügelnuss, gepflanzt während des Baus der Bibliothek, sollen gefällt werden, weil ihre Wurzeln angeblich das Gebäude gefährden.


Der Entwurf schlägt stattdessen den Abriss eines eingeschossigen nördlichen Gebäudeteils vor. Dort wird ein mehrgeschossiger Anbau inklusive Archiv in den Untergeschossen realisiert. Der Neubau schreibt die Formensprache des vorhandenen Gebäudes fort. Der gesamte Baumbestand bleibt erhalten.


Das hinter dem – erhaltenen – Eingang zentral gelegene mehrgeschossige Foyer verbindet die unterschiedlichen Bibliotheksfunktionen. Zugleich entsteht ein Raum für Veranstaltungen.


Der vorhandene Archivturm wird zum „Leseturm“. Im Magazinbereich wird jede zweite wird Decke entfernt, um Raumhöhe zu gewinnen. An jeweils einer Raumseite wird die Fassade großflächig „aufgeklappt“: Unter Verwendung der bestehenden Fassadenfliesen werden bewegliche Fensterläden geschaffen. Es entstehen qualitativ hochwertige und flexibel nutzbare Räume mit Ausblick auf die Stadt Mönchengladbach. Das Treppenhaus wird den Forderungen des Baurechts angepasst.


Baumschutz oder Denkmalschutz ist letztendlich die falsche Frage. Denn wenn die Bäume gefällt werden, entfällt auch der sommerliche Schatten, den sie bieten. Man müsste also entweder einen baulichen Sonnenschutz montieren – der wiederum einen Eingriff in das denkmalgeschützte Gebäude darstellen würde. Oder man müsste am gleichen Standort neue Bäume pflanzen.